„Finsternis ist wie das Licht“ (Psalm 139,12)
Vokalmusik für Frieden und Hoffnung
Das Vokalensemble vox avis begibt sich mit seinem Programm „Finsternis ist wie das Licht“ auf die Spuren von Komponisten, die das Thema Musik im Kontext von Umbrüchen und Veränderungen aufgreifen: Dazu gehören Johann(es) Walt(h)er und Heinrich Schütz, die biografisch von Reformation bzw. 30-jährigem Krieg geprägt waren, was ihren Bearbeitungen von „Ein‘ feste Burg“ und „Verleih‘ uns Frieden genädiglich“ eine besondere innere Tiefe verleiht. Auch Rudolf Mauersberger, Heinrich Kaminski oder Siegfried Reda waren in ihren Kompositionen beeinflusst von ihren Erfahrungen des 2. Weltkrieges, den sie zum Einen in ihrer Musik beklagen, in der sie aber zugleich auch Trost finden, wie Reda in den Worten des 139. Psalms (daraus auch der Konzerttitel) oder Kaminski mit seiner Motette „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir“. Als eines der Zentralwerke des Abends steht Johann Sebastian Bachs berühmte Motette „Jesu, meine Freude“, deren Text schon seit Jahrhunderten Menschen in Phasen der Unsicherheit und des Zwists Kraft und Zuversicht spendet mit seinem „Weicht ihr Trauergeister, denn mein Freudenmeister, Jesus tritt herein“. Was die Werke gemeinsam haben, ist das Vertrauen auf Gott und die Erlösung durch ihn. So wird Musik zugleich Mahnmal und Hoffnung und ist damit auch im Jahr 2017 brandaktuell.
Konzertprogramm (Änderungen vorbehalten)
Henry Purcell (~1659-1695): Hear my prayer, o Lord
Johann Hermann Schein (1586-1630): Ich will schweigen
Rudolf Mauersberger (1889-1971): Wie liegt die Stadt so wüst‘
Heinrich Kaminski (1886-1946): Der 130. Psalm: Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir
Johann Sebastian Bach (1685-1750): Jesu, meine Freude, BWV 227
Siegfried Reda (1916-1968): Psalm 139
Heinrich Schütz (1585-1672): Verleih‘ uns Frieden genädiglich, SWV 372
Johann(es) Walt(h)er (1496-1570): Ein‘ feste Burg ist unser Gott